JULI 2019

Das erste zarte Morgenrot säumte gerade den Horizont als ich mein Ansitz erreichte. In der Nacht hatte es geregnet. Jetzt war der Himmel klar aber diffuse Nebelschwaden wabberten über den Teich. Das Schilf das den schmalen Pfad durch das Ried säumte, war klatschnass. Passt ja... Kurze Zeit später bezog ich triefend mein Versteck, baute die Kamera auf und gönnte mir eine Becher Kaffee. Der Spießrutenlauf durch das Schilf war vergessen. Naturfotografie kann durchaus auch entspannend sein.


Das Morgenrot wurde intensiver, die Sonne stieg über den Horizont, brach sich im Nebel und tauchte die Umgebung in ein wunderbar magisches Licht wie ich es selten zuvor gesehen hatte. Fast unwirklich zog mich die Szenerie in ihren Bann so dass ich beinah vergaß die Kamera auszulösen.


Ein Bild zeigt immer nur den Wimpernschlag eines Augenblicks, die  Stimmung vor Ort und die damit verbundene Geräuschkulisse kann man jedoch nur erahnen. Das lautstarke Spektakel beginnt im ersten Morgengrauen und begleitet den Start der einzelnen Kranichgruppen zu ihren Futterplätzen. Erst wenn der letzte Kranich den See verlassen hat, verstummen die charakteristischen Rufe der Vögel und es kehrt Ruhe ein.


Mit dem Schwinden des Nebels, wandelte sich auch das Licht. Als wäre der Moment nicht Lohn genug, ließ sich zu meinem Glück auch noch diese junge Eisvogeldame in meiner Nähe nieder, und krönte meinen morgendlichen Ansitz. Die Mühen des frühen Aufstehens, sie waren vergessen.


Auch im August verbrachte ich wieder einige Zeit bei den Kranichen. Immer auf der Suche nach dem richtigen  Licht und dem besonderen Moment.


September 2019 - Kurz nach Sonnenaufgang ist die schönste Zeit Kraniche zu beobachten.


 Nebelstimmung am frühen Morgen bei den Kranichen.


Oktober 2019

Es ist spürbar ruhiger geworden. Die meisten Kraniche sind wohl schon auf den Weg zu ihren Winterquartieren, zu den großen Sammelplätzen weitergezogen.