ZU BESUCH BEI REINICKE FUCHS



 

 

 

 

 

 

Spielende Jungfüchse in ihrem Revier zu fotografieren, war ein langgehegter Wunsch den ich mir vor kurzem endlich erfüllen konnte. Nach langer Suche, hatte ich endlich einen befahrenden Bau gefunden. Er lag aber sehr ungünstig und schlecht einsehbar in einem Waldstück. So kam es wie es kommen musste - die Fähe hatte mich bemerkt und ist mit ihren Jungen, Sieben an der Zahl, in einem neuen Bau gezogen. Zu meinem Glück nicht allzu weit, so dass ich sie finden konnte und eine zweite Chance bekam. Das neue Quartier befand sich jetzt  unter alten Betonplatten am Rande eines Waldstückes. Ich hatte jetzt zwar mehr Licht, dafür gab es hier kaum natürliche Tarnmöglichkeiten die man nutzen könnte. Einfacher ist es nicht geworden sich unsichtbar zu machen. Und dann ist da noch der Wind  der ständig dreht,und fast immer aus der falschen Richtung weht. Keine guten Voraussetzungen, denn eins wollte ich auf keinen Fall - sie nochmals vertreiben.

Beim ersten Ansitz in Tarnkleidung am neu bezogenen Plattenbau, konnte ich schon mal einen der Welpen auf meine Speicherkarte bannen. Zum Glück war der kleine Racker besonders neugierig und erforschte emsig die nähere Umgebung und das komische Etwas, was da auf dem Boden lag. Seine Geschwister ließen sich wenn überhaupt, nur kurz blicken.


 

 

 

Zwei Tage später, hatte ich mein Tarnzelt am Bau aufgestellt. Bei 30°C im Schatten in Tarnkleidung  in der prallen Sonne zu liegen, hatte nicht wirklich Spaß gemacht. Im Zelt ist es nicht kühler, im Gegenteil, man kann sich aber ab und an ein wenig bewegen. Gegen Abend  wurde  es etwas angenehmer und die kleinen  Füchse kamen aus ihrem Bau. Sie bemerkten das Tarnzelt, stutzten, ließen sich dadurch aber in keinster Weise stören. Endlich konnte ich mal drei Welpen gleichzeitig ablichten.

Ich hatte meine Füchse. So richtig zufrieden war ich aber nicht. Ich wollte, wenn möglich, in das Leben der kleinen Racker eintauchen und mit etwas Glück einige Bilder realisieren, die mehr als nur einen dokumentarischen Charakter haben. Deshalb beschloss ich sie ein letztes Mal zu besuchen. Denn lange werden sie hier nicht mehr bleiben.


 

 

 

 

An diesem Nachmittag dauerte es nicht lange, bis sich der erste Welpe blicken ließ und neugierig das Umfeld beobachtete. Vom Tarnzelt, welches ich dieses Mal an  anderer Stelle aufgebaut hatte, nahm er keine Notiz. Kurz darauf erschienen auch seine Geschwister. Von den sieben kleinen Füchsen waren nur noch drei übrig. Und diese benahmen sich genauso, wie ich es mir gewünscht hatte. Völlig ungestört balgten sie, spielten miteinander oder lagen faul in der Sonne, während mir im Zelt der Schweiß in Strömen in den Nacken ran. Egal. Keinen Moment wollte ich missen, keinen! Ich war bei meinen Füchsen und genoss den Moment.


Mit der Zeit wurden sie immer ausgelassener, sie tollten und rauften miteinander. Es war eine Freude ihnen bei ihren Treiben zu zuschauen.




Mein Wunsch Fuchswelpen in ihrem Habitat zu fotografieren, wurde ein voller Erfolg. Im nächsten Jahr wird es mit etwas Glück neue, andere Bilder vom Reinicke Fuchs  und seinem Nachwuchs geben. Meine erste Begegnung mit den kleinen Füchsen wird für mich aber immer etwas ganz Besonderes bleiben.

Gibt es ein schöneres Erlebnis für einen Tierfotografen, als ein Tier das ohne Angst vor der Kamera einschläft...