APRIL 2020

Nachdem der Biber in den letzten einhundert Jahren auch bei uns als ausgerottet galt, ist er im Spreewald längst wieder heimisch geworden. So gute Bedingungen wie hier findet der heimliche Bewohner wohl nirgends. Die Gehölze bieten ausreichend Nahrung für die Wintermonate, und die verzweigten Gebiete genügend Rückzugs und Eroberungsräume. Mit etwas Glück kann man sie auch mal am Tag beobachten. Eine Stelle zu finden, an der man sie über einen längeren Zeitraum hinweg ungestört fotografieren kann, gestaltet sich da schon etwas schwieriger. Nach langer, erfolgloser Suche ist es mir schließlich gelungen ein Biberrevier zu finden, wo alles passt. Da die Tiere geschützt sind, ist ein besonnenes Vorgehen unabdingbar. Im besten Fall sollen sie gar nicht bemerken, dass sie beobachtet werden. Auf diese Weise entstehen meist auch die natürlichsten und interessantesten Bilder. Zu meinem besonderen Glück sind die Biber hier auch noch sehr kooparativ und verlassen die Burg schon im letzten, warmen Licht der Abendsonne. 



Damit das Fell nicht durchnässt, verbringen die Biber viel Zeit damit ihr Fell zu pflegen. Mit einem speziellen Analsekret einer öligen Flüssigkeit  wird das Fell wasserabweisend gemacht. Dazu reiben sich die Biber das Fell mit dem Öl ein. An Körperstellen an denen die Tiere selbst nicht hinkommen, z.B. dem Rücken helfen dann Familienmitglieder weiter. Die Fellpflege ist  ein soziales Ereignis bei den Bibern. Hat man den bevorzugten Platz dafür erst einmal gefunden, lassen sie sich dort auch mal länger beobachten. Und das eine oder andere interessante Bild  lässt sich auch auf den Sensor bannen.